Der einsame Marienkaefer

Dienstag, 21. 03. 06

Der einsame Marienkäfer

Es war einmal ein wunderschöner, großer Marienkäfer, der friedlich an einem Strauch voller guter Blätter lebte. Doch er war nicht bloß irgendein Käfer. Er hatte etwas ganz besonderes an sich, worum ihn alle anderen seiner Artgenossen beneideten. Auf seinem Rücken trug er mehr schwarze Pünktchen, als je jemand zählen konnte. Die anderen hatten nur sehr wenige schwarze Punkte und auch sonst kamen sie nicht an die Schönheit von diesem einen Käfer heran.
Timo, so wurde er von allen genannt, merkte schon, als er noch ganz klein war, dass alle anderen so sein wollten, wie er und das machte ihn zu einem eingebildeten, sehr egoistischen Marienkäfer. Keiner mochte ihn besonders, doch das störte ihn nicht, denn er liebte sich selbst mehr als alles andere auf der Welt.
Eines Tages, als Timo gerade gemütlich auf einem Blatt saß und sich die Sonne auf seine Flügel scheinen ließ, brach ganz unerwartet ein schrecklicher Sturm aus. Er wehte über das ganze, weite Land und riß alles, was ihm im Weg war, mit sich. Ehe sich Timo versah, wurde auch er von seinem Strauch weggeweht, sodass er hiflos davonschwebte. Verzweifelt und voller Angst versuchte er sich aus dem Sturm herauszukämpfen. Doch jeder noch so kräftige Flügelschlag raubte ihm nur seine letzte Energie, die er noch hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben rann ihm ene kleine Träne langsam über die Wange. „Das ist mein Ende“, dachte er bei sich. Doch gerade, als er diesen Satz ausgesprochen hatte, sah er eine große Horde seinener Artgenossen auf ihn zufliegen. Er kannte sie alle sehr gut, auch wenn er nie ein Wort mit ihnen wechselte, beobachtete er sie heimlich und ganz tief in sich spürte er jedesmal ein seltsames, aber angenehmes Kribbeln in seinem Bauch.
Alle MArienkäfer, es waren wirklich sehr viele, schaffte es gemeinsam, Timo aus dem orkanartigen Sturm zu befreien.
Alle waren sehr erschöpft und legten sich erstmal hin, um sich auszuruhen. Es wurde sehr still, alle schliefen, oder dösten in Ruhe vor sich hin. Der kleine schöne Marienkäfer aber dachte noch lange über dieses Ereignis nach. Er merkte, dass er all seine Freunde nur nach Äußerlichkeiten beurteilt hatte, und dass ihm dabei nie ihre innere Schönheit aufgefallen war. Von diesem Moment an wusste er: Das wird sich nun für immer ändern!

Gästebuch

Links

Kalender

April 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 

Counter

Ihre Website X-Stat-Counter

Status

Online seit 6968 Tagen
Zuletzt aktualisiert:
Do, 19.05.11, 21:21

Der einsame Marienkaefer
Die beiden vertraeumten Hasen
Die freundliche alte Hexe
Die grosse Veraenderung
Die Rauoe und der Schmetterling
Ein Märchen
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren